An Bord mit Freunden! Das hätte das Motto der Törns sein können, die 2021 für den Wettbewerb um die Fahrtenpreise eingereicht wurden. Am letzten Dienstag war es dann so weit: Verleihung der Fahrtenpreise. Fahrtenwart Eric Lichtenscheidt und der Koordinator des Wettbewerbs Wolfgang Bung hatten zum Event im Clubsaal des DYC eingeladen. Trotz Corona sorgten Veranstalter, Preisträger sowie Clubfreundinnen und -freunde für einen unterhaltsamen Abend mit interessanten Vorträgen.
Den Auftakt machte Lara Krügel. We dare (!) war das Motto ihres Chartertörns auf der BLEU NOTE, den sie trotz einiger Widrigkeiten in Zeeland organisiert hatte. Für sie war es der erste Törn als Skipperin, die Crew bestand aus zwei amerikanischen Freunden, Mitglieder des mit dem DYC befreundeten New Yorker Yachtclubs. Ed und Bob hatten noch nie geschleust und auch die europäische Betonung und der niederländische Funkverkehr war für die beiden gewöhnungsbedürftig, learning by doing bei zeitweise recht unangenehmem Wetter. Und als Nagelprobe musste die We dare Crew Laras Eltern abschleppen, deren CALISTO ihre Schraube offenbar den Nymphenkolleginnen im Verse Meer geschenkt hatte. Alles ging gut, einschließlich Laras Kontroll-Tauchgang. Gratulation an eine taffe Skipperin für einen gelungenen Törn, prämiert mit dem Anahita-Preis segelsportliche Leistung.
Auch der zweite Preisträger war an Bord mit Freunden. Nachdem Klaus Michaeli es nach eigenem Bekunden in den letzten Jahren nicht über’s Herz gebracht hatte, seine geliebte JOLIE gegen schnöden Mammon einzutauschen, lädt er regelmäßig Freundinnen und Freunde nicht nur aus dem Club ein zu Törns in seinem Lieblingsrevier, der Ägäis. So auch in der vergangenen Saison: Im Frühsommer war er vier Wochen, im Herbst sechs Wochen mit insgesamt elf verschiedenen Gästen in griechischen Gewässern unterwegs. Seine Griechenland-typischen Bilder ließen Sehnsucht aufkommen nach strahlender Sonne, blauem Himmel, kleinen Kapellchen und unfassbar schönen Bougainvilleen. Von seinen fünf Törns mit insgesamt knapp 1200 sm wurde die Reise Kos-Lavrion-Kos ausgezeichnet mit der Tetradrachme für die sportlichste Reise im Mittelmeer.
Hendrik Lühl hatte wieder sein Lieblingsrevier besucht, wie immer mit Jutta und Club-Freundinnen und Freunden an Bord. Seine vierwöchige Reise führte ihn und seine Crews über 754 sm vom niederländischen Muiderzand nach La Roche Bernard in der Bretagne, dem langjährigen Liegeplatz seiner X-WAY. Sein Vortrag und seine Bilder belegten eindrücklich des Skippers profunde Kenntnis des Reviers, aber auch die große Liebe zu Land und Leuten. Und Hendriks Vortrag war ein schönes Kontrastprogramm zu Claus‘ Vortrag zum lieblichen Mittelmeer: Raue Schönheit von Kanal und Atlantik, spektakuläre Felsküsten, anspruchsvolle Navigation bei Strömung, Gezeiten, Starkwind und Nebel, und nicht zuletzt die einzigartige französische Lebensart inklusive der Küche. Die Reise wurde ausgezeichnet mit dem Jürgen zum Hingst Preis für den Drittplatzierten im Fahrtenwettbewerb.
Mit dem letzten Vortrag des Abends nahm Wolfgang Bung die Gäste virtuell mit auf eine genussvolle Überführungsreise vom Ijsselmeer nach Lissabon. In dreieinhalb Monaten legte die SCHWALBE gut 2000 sm zurück, wobei die Stammcrew zeitweise von Familie und Freunden verstärkt wurde. Während sowohl Admiralin Mary als auch Bordhund Bonnie bereits Atlantiküberquerungen im Kielwasser hatten, wurde Wolfgang beeindruckt und begeistert von den Gewalten des Atlantiks und seiner Küsten, den teilweise anspruchsvollen Bedingungen, aber auch vom ruppigen Charme des Seegebietes. Highlights der Reise waren die Biskayaüberquerung und die Rundung des Kap Finisterre, aber auch die spanischen Rias oder Orte wie Cherbourg, Nantes, Combarro, Porto oder Lissabon. Der Schwalbenflug wurde ausgezeichnet mit dem Fritz-Bellingroth-Preis für die erfolgreichste Segelwanderfahrt.
Ein gelungener Club-Abend, abgerundet durch viele persönliche Gespräche und Diskussionen! Und jetzt bereits sei aufgerufen, die Fahrten der kommenden Saison – nicht nur die Segel- sondern auch die MoBo-Reisen - zu dokumentieren, Erlebnisse in Bilder zu fassen, Logbuch zu führen und die Reisen einzureichen für den Fahrtenwettbewerb 2022. Wir sollten uns nicht von einem Virus davon abhalten lassen, tolle Reisen zu realisieren und die Eindrücke mit den Clubfreundinnen und -Freunden zu teilen. Ein Aufruf, der auch und speziell an die Clubdamen und an die jüngeren Mitglieder gerichtet ist.
In diesem Sinne freuen wir uns jetzt schon auf die Saison – und auf deren Nachbereitung.