Huw Lewis-Jones (Hrsg.),
Tage- und Skizzenbücher großer Seefahrer


aus dem Englischen übersetzt
von Annika Klapper und Nina Goldt
Dumont-Buchverlag, Köln

gebunden, 304 Seiten für 40 €
mit 450 farbigen Abbildungen
ISBN 978-3-8321-9975-3

Huw Lewis-Jones, das verrät uns das Autorenportrait auf der Website des Verlages, wurde 1980 geboren. Als Historiker legt er seinen Schwerpunkt auf die Entdeckungsgeschichte. So war er Kurator am Scott Polar Research Institute in Cambridge und am National Maritime Museum in London. Er bereiste sowohl die Arktis als auch die Antarktis, reiste vom Südpolarmeer bis nach Sibirien, Grönland und zum Nordpol. 
Ob der Herausgeber mit seiner Auswahl von 61 Seefahrern die „großen“ getroffen hat, mag jeder Leser für sich entscheiden. Aber wer kennt schon alle Seefahrer, um sie nach dem Kriterium irgendeiner Größe sortieren zu können. Insofern ist es nach dem Aufschlagen des Inhaltsverzeichnisses bestimmt spannend zu lesen, wessen Skizzen und Notizen man in diesem Buch kennenlernen wird. Orientierung - etwas wichtiges auf See – gibt der Herausgeber durch seinen Entschluss, den Inhalt chronologisch zu ordnen. DenAnfang macht der chinesische Admiral Zhen He am Wechsel vom 14. zum 15. Jahrhundert, Schließende des Konvois ist die Britin Roz Savage am Wechsel zum 21. Jahrhundert. Dazwischen gruppieren sich neben vielen anderen Almirante Vasco Da Gama, Kaperfahrer Francis Drake, Kapitän William Bligh, Admiral Horatio Nelson, der Hydrograph Francis Beaufort, der Maler William Turner, der Marinemaler William Wyllie oder der Fischer und Expeditionsteilnehmer Gerrit Westerneng.
So unterschiedlich wie die ausgewählten Personen sind auch deren wiedergegebenen Bilder: von Skizzen für professionell auf Wirkung angelegte Gemälde bis zu gezeichneten Erinnerungen, die eigentlich nur für das eigene Tagebuch gedacht waren. Daraus gewinnt das Buch seine Spannung und eine gewisse Privatheit, so als schauten wir den Zeichnern und Tagebuchschreibern über die Schulter.
Biographische Texte über die Personen, deren Skizzen und Notizen abgebildet sind, bleiben kurz, wie es zu einem Bildband passt. Bei leidlich bekannten Personen oder solchen mit Eintrag in wikipedia kann der Leser noch Weiteres in Erfahrung bringen, bei den Unbekannten wird für ihn manches Geheimnis bleiben.
Beide Übersetzerinnen haben eine Beziehung zu Düsseldorf: Sie haben nämlich hier studiert. Während Annika Klapper inzwischen in Rotterdam lebt, könnten wir Nina Goldt in Flingern treffen.
Das Buch erscheint im Mai 2020 im Querformat von 19,5 x 27,5 cm, als Bildband besser für den heimischen Tisch als für das Bücherschapp an Bord geeignet. Ein repräsentatives Geschenk ist es zudem.